Sonntag, 2. Februar 2014

Raspberry Pi: Vorbereitungen zum Starten mit raspbian (Mac OS-X-Anleitung)

Hier habe ich einen Auszug aus meinem weiteren Blog Thoughts in Clouds zum Installieren des Betriebssystems raspbian auf der SD-Karte des Pi´s von einem Mac aus. Man muss das Rad ja nicht immer neu erfinden. Den vollständigen Post findet Ihr hier.


Schritt 1: Entpacken und zusammensetzen


Beim Entpacken des Pi´s fallen die kleinen Abmaße und das "Bausatzsystem" sehr ins Auge. Man sieht "seine edelsten Teile" durch das durchsichtige Gehäuse.

Raspberry Pi eingepackt ©2014
by nugaxstruxi
Das Zusammenbauen des Acrylglasgehäuses gestaltete sich etwas schwierig, nachdem alles leicht (!) eingeklickt war, konnte nun die SD-Karte eingesteckt und die Ports mit Kabeln versehen werden: HDMI für den Bildausgang, USB für Tastatur, Maus und eine HDD in Kombination mit einem USB-Hub, RJ-45 für den Netzwerkanschluss und zu guter letzt das 5V-Netzteil via Micro-USB. Wer Sound benötigt, kann diesen entweder per 3,5mm-Kleinklinkenstecker (Stereo, analog) oder digital via HDMI beziehen. Mir war das zur Einrichtung erstmal egal. Aber halt! Die SD-Karte benötigt noch das Image für das Betriebssystem des Winzlings. Ohne OS nix los sozusagen.

Raspberry Pi mit Acrylglasgehäuse vor dem Verbinden der Anschlüsse ©2014 by nugaxstruxi


Schritt 2: Betriebssystem downloaden


Im Downloadbereich der Raspberry Pi Foundation findet Ihr die entsprechenden Images zur Installation. Ich habe mich vorerst für das 2014-01-07-wheezy-raspbian.img entschieden, da es als debian-Abkömmling genügend Spielraum bietet, entsprechende Serverkomponenten bereitzustellen. Pidora basiert auf der Linux-Distribution Fedora, RaspBMC und OpenELEC sind für die Einrichtung als Medienstreamer oder Set-Top-Box auf Basis vonXBMC entwickelt worden. Zum Beispiel als digitalen Sat-Recorder könnte man den Pi mit dem XBMC-Unterbau wunderbar nutzen. Arch ist ebenfalls eine Linux-Distribution, die von der Community auf die ARM-Architektur für den Pi angepasst wurde. RISC OS ist eine eigene, flotte und kompakte Linux-Distribution, die ebenfalls sehr gut an den Pi angepasst wurde.


Schritt 3: Formatieren der SD-Karte


Die SD-karte sollte in FAT-32 formatiert werden, damit der Pi sie problemlos erkennt. Sowohl mit Bordmitteln (Festplattendienstprogramm), als auch mit dem kostenlosen Tool SDFormatter, welches sowohl für Windows (Direktlink), als auch für Mac OS (Direktlink) erhältlich ist, kann man diesen Schritt bewältigen. Der Prozess kann je nach Größe der Speicherkarte und Leistung des Rechners einige Zeit in Anspruch nehmen. Jetzt ist Zeit für einen Kaffee! Aber nicht zu lange brauchen, denn es gibt vor dem nächsten Schritt noch ein ToDo.

Ihr müsst für die folgenden Schritte unter Mac OS X über 

Apfelmenü - Über diesen Mac - Systembericht 

unter dem Punkt Hardware im Unterpunkt Volumes schauen, unter welchem BSD-Namen die Speicherkarte vom Betriebssystem erkannt wurde. Bei mir war es disk2s1.

Schritt 4: Unmounten der SD-Karte nach der erfolgreichen Formatierung


Jetzt geht´s spätestens ins Terminalfenster. Öffnet Euch ein Terminal und gebt folgenden Befehl als sudo, also mit SuperUser-Berechtigungen ein:
sudo diskutil unmount /dev/disk2s1
Damit wird der Mountpoint der SD-Karte entfernt, die Karte selbst allerdings nicht "ausgeworfen". Das ist wichtig, da wir noch wenige Schritte vor uns haben, bis das Image vom Pi aus gestartet werden kann.

Schritt 5: Übertragen des Boot-Images via dd


Achtung! Das Programm dd ist sehr mächtig und kann bei falscher Anwendung erheblichen Schaden anrichten! Da dd auch mit root-Berechtigungen ausgeführt wird, findet keine Abfrage statt, ob der Vorgang durchgeführt werden soll - denn Linux- und Unix-Superuser wissen (hoffentlich), was sie tun, wenn sie es tun.

Nachdem der Mountpoint der SD-Karte entfernt wurde, kann das Beschreiben der SD-Karte mit dem Image des gewählten Betriebssystems beginnen. Hier empfiehlt es sich, einen Ordnerpfad zu wählen, der leicht anzugeben ist (in meinem Fall der Downloads-Ordner des Profils). Im Befehlssatz selbst findet Ihr nun das vorher bereits heruntergeladene Image wieder. Diesen Teil (blau markiert) müsst Ihr entsprechend Eurer Wahl je nach gewähltem Betriebssystem durch den Dateinamen (mit Suffix *.img) ersetzen.
sudo dd if=Downloads/2014-01-07-wheezy-raspbian.img of=/dev/disk2 bs=1m
Je nach Größe des Images und Gesamtgröße der Speicherkarte kann dieser Vorgang mehrere Minuten in Anspruch nehmen. Werdet nicht nervös, wenn ihr keine "Statusmeldungen" von dd über den Fortschritt bekommt, da dd standardmäßig keinen Fortschritt anzeigt. Ihr erkennt an folgenden Ausgaben, dass der Vorgang erfolgreich war (die Werte variieren je nach Speicherkarte und Image).
2825+0 records in2825+0 records out2962227200 bytes transferred in 1402.273640 secs (2112446 bytes/sec)
Danach solltet Ihr wieder zum Eingabeprompt gelangen und der Cursor sollte (bei Standardeinstellungen im Terminal) wieder blinken. Der Eingabeprompt müsste dann ungefähr so aussehen:
hostname:~ user$ 
Damit Ihr die Eingaben, die in der Konsole getätigt werden müssen noch einmal im Zusammenhang seht, folgt hier der Auszug aus dem Terminalfenster.


Last login: Wed Jan 22 19:29:12 on console

apfelkiste:~ nugaxstruxi-usr$ sudo diskutil unmount /dev/disk2s1

WARNING: Improper use of the sudo command could lead to data loss
or the deletion of important system files. Please double-check your
typing when using sudo. Type "man sudo" for more information.
To proceed, enter your password, or type Ctrl-C to abort.

Password:

Volume RASPI on disk2s1 unmounted
apfelkiste:~ nugaxstruxi-usr$ sudo dd if=Downloads/2014-01-07-wheezy-raspbian.img of=/dev/disk2 bs=1m
2825+0 records in
2825+0 records out
2962227200 bytes transferred in 1402.273640 secs (2112446 bytes/sec)
apfelkiste:~ nugaxstruxi-usr$

Schritt 6: Speicherkarte in den Pi und los geht´s!


Nun ist der Pi für die Installation des Betriebssystems bereit. Da die Betriebssysteme sich unterscheiden und keine gängige Aussage über alle Betriebssysteme zu treffen ist, außer "muss installiert werden", endet meine Step-by-Step-Anleitung hier. Ich werden den Pi vermutlich als Owncloud- bzw. Seafile-Host nutzen, um meine Daten selbst zu verschlüsseln und unabhängiger von internationalen Cloud-Diensten zu sein.

Wie verwendet Ihr euren Pi? Als Datenablage â la NAS, als Medienstreamer und Videorecorder im Wohnzimmer, als VPN-Client, als Spielekonsolen-Emulator oder doch als Webserver? Schreibt´s in die Kommentare!

Viel Spaß mit Eurem Raspberry Pi!

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